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Nachhaltige Ressourcennutzung

Tanker beim Entladen im Hafen Pauillac, einem Teil des Hafens von Bordeaux, Frankreich

Dies ist der Entwurf von 2007. Sie finden die neueste Version hier.

Für Wohnen, Kleidung, Mobilität usw. werden Stoffe und Energie benötigt, die auf Dauer nur dann bereitgestellt werden können, wenn sie a) im Rahmen ihrer Neubildung genutzt werden oder b) im Falle nicht erneuerbarer Ressourcen durch erneuerbare substituiert werden, bevor die Gewinnung der Ressource nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten kann. (Zu erneuerbaren Ressourcen s. [siehe] die Herausforderungen zu Böden, Wäldern, Fischbeständen sowie verfügbarem Wasser.)

Betroffene Menschen und Lebensgrundlagen: Bei heutigen Verbrauchsraten (ohne deren fortgesetzten Anstieg) reichen die Reserven von Ressourcen wie Silber, Gold, Zinn, Kupfer, Wolfram und Nickel für einen wirtschaftlichen Abbau für die nächsten 14 bis 44 Jahre; einschl. (einschließlich) marginaler und unwirtschaftlicher Reserven für 29 bis 158 Jahre. Um dieselben Fördermengen über diese Zeitspannen hinaus aufrechtzuerhalten, erfordert es einen gleichbleibenden oder zunehmenden technischen Fortschritt, erfolgreiche Erkundungen von Rohstofflagern sowie Investitionen, wie dies in den vergangenen Jahrzehnten geschehen ist. (RWI [Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung]/ISI [Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung]/BGR [Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe] 2006.) Aufgrund abnehmender Ressourcenkonzentrationen in den erkundeten Rohstofflagern werden die von der Förderung verursachten Stoffströme, Energieverbräuche und Verschmutzungen wahrscheinlich zunehmen, ebenso möglicherweise die Kosten. Es gibt kaum Daten zu der Frage, bis zu welchem Grad niedriger Rohstoffkonzentrationen eine Förderung im großen Maßstab physisch, ökonomisch und ökologisch funktionieren wird, sowie zeitgerecht.

Im Hinblick auf Erdöl sieht die Internationale Energie-Agentur eine zunehmende Anspannung des Marktes nach 2010, da das Wachstum der Ölnachfrage das Wachstum der globalen Ölförderleistung übertrifft. Der Gründe sind verschiedene: Nachfrageanstieg, mangelnde Investitionen, geopolitische und finanzielle Probleme sowie ein Rückgang seitens der Ölfelder. (IEA [International Energy Agency] 2007, 5f. [und folgende]) Annahmen zufolge wird die globale Ölförderrate (Barrel pro Tag [Ein Barrel (Fass) entspricht 159 Litern]) ein Maximum erreichen und anschließend sinken – unabhängig von großen Reserven und Ressourcenvorkommen. Schätzungen des Zeitpunkts eines "peak oil" reichen von 2005 bis nicht vor 2030 (ASPO [Association for the Study of Peak Oil & Gas] 2007, EWG [Energy Watch Group] 2007, BGR 2005, IEA 2004). Der Höchstpunkt und Rückgang der Ölförderung werden mit physischen Einschränkungen und/oder Kosten der Förderung erklärt. Zugrunde liegende Ursachen dieser allmählichen Erschöpfung sind: Nachlassen des Drucks in den Lagerstätten während der Förderung, Zähflüssigkeit des geförderten Öls (steigender Anteil schwereren Öls), mangelnde Wirksamkeit der Gaseinpressung (hinsichtlich des Durchflusses, nicht des Ausbeutefaktors), zeitliche Dauer (und Kosten) von Maßnahmen zur Steigerung der Förderleistung etc. (und so weiter) In der Folge könnte der Ölpreis ansteigen, oder die Nachfrage muss aufgrund von Substitution, Effizienzsteigerung oder Einsparungen zurückgehen. Ein Fördermaximum bei Erdgas wird Voraussagen zufolge innerhalb dieses Jahrhunderts nachfolgen. Falls die Risiken nicht vorausschauend gehandhabt werden, könnte das Ölfördermaximum zu schwerwiegenden Konsequenzen für die Weltwirtschaft führen, insbes. (insbesondere) für den Verkehr und den globalen Handel (DOE [United States Department of Energy] 2005). Die Peak-Oil-Theorie gewinnt an Zustimmung, jedoch besteht keine Einigkeit darüber. Daher mag ein Ölfördermaximum als ein Risiko mit einiger Ungewissheit berücksichtigt werden, genauso wie andere Faktoren, die zu einer Lücke zwischen Nachfrage und Versorgung mit Erdöl führen können.

Ressourceneffizienz und Einsparungen sind nicht nur nötig, um unsere Rohstoffbasis zu verlängern, sondern auch, um Energie zu sparen, CO2-Emissionen und andere Umweltschäden zu vermindern sowie ökonomische Einsparungen zu gewinnen. Ressourcenknappheit kann zu internationalen Konflikten führen.

Ziele: kein internationales Ziel. Laut UN-Umweltprogramm ist eine langfristige Reduktion des Ressourcenverbrauchs der Industrieländer um den Faktor 10 erforderlich, um u. a. (unter anderem) auch den Bedarf der weniger entwickelten Länder decken zu können (UNEP [ United Nations Environment Programme] 1999, 2). Deutschland hat sich in seiner Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, die Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1990/94 in etwa zu verdoppeln (Bundesregierung 2002, 68).

Trend: s. die oben erwähnten Hochrechnungen der IEA und anderer zu Erdöl; keine zusammenfassenden Trenddaten.

Maßnahmen: Neben Substitution und Einsparung besteht ein weiterer Lösungsansatz in der Steigerung der Ressourcenproduktivität bzw. (beziehungsweise) Ressourceneffizienz: Dematerialisierung, Miniaturisierung, Langlebigkeit und Re-using von Produkten bzw. Komponenten sowie Recycling des Materials.


Quellen

Entwurf (2007)

Bildnachweis: © Port Autonome de Bordeaux