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Schadstoffe vermeiden
Die menschliche Gesundheit sowie Ökosysteme können nur niedrige Konzentrationen an gefährlichen Substanzen wie Schadstoffe oder Gifte vertragen.
Betroffene Menschen und Lebensgrundlagen: Etwa 120 Millionen Menschen haben mehr als 5-10
Menschliche Aktivitäten haben die Stickstoffeinträge auf der Erdoberfläche ungefähr verdoppelt und einen Abfluss von Stickstoff in die Küstengewässer herbeigeführt, der zur Eutrophierung von Süßwassersystemen und Küstengewässern sowie zur Versauerung von Süßwasser und Böden beiträgt ( 2005, 15). Ähnlich verhält es sich mit Phosphateinträgen. Schwefel- und Säureeinträge sind in Europa und Nordamerika reduziert worden, nehmen im Rest der Welt jedoch gefährliche Ausmaße an. (MA 2005, 122.) Global haben die von Menschen verursachten Säureeinträge fast das gleiche Ausmaß wie die natürlichen, Stickoxidemissionen sind so hoch wie die natürlichen, und Ammoniakemissionen sind doppelt so hoch ( 119f.). Jährlich werden etwa 10 Öl routinemäßig von Schiffen ins Meer abgepumpt (WBGU 1998, 40).
Die Verschmutzung der Umwelt mit Giften und anderen Schadstoffen birgt darüber hinaus ein erhebliches Risiko für verschiedene Arten und Lebensräume sowie die Stabilität des Ökosystems insgesamt. Der Mensch ist davon bereits direkt betroffen, durch Krankheitsrisiken, Schadstoffe in der Muttermilch sowie Minderung der Fortpflanzungsfähigkeit. Bei den Risiken von dauerhaften organischen Schadstoffen und hormonell wirksamen Stoffen sind sowohl das Schadensausmaß als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit ungewiss, wobei die Risiken in jedem Falle eine hohe, mehrere Generationen betreffende Persistenz aufweisen (WBGU 1998, 66, 75).
Todesfälle: keine zusammenfassenden Daten. Etwa 234 000 Todesfälle 2000, hauptsächlich von Männern, waren durch Blei verursacht (WHO 2002, 226).
Verlust an gesunden Lebensjahren: keine zusammenfassenden Daten. 12,9 Mio. gesunde Lebensjahre (
) gingen 2000 aufgrund von Bleibelastung verloren (WHO 2002, 228).Ziele:
- Herstellung und Gebrauch von 12 Chemikalien (POPS.int). ) wie DDT, polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dibenzodioxine werden durch die Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe von 2001 eingeschränkt oder verboten (
bis zum Jahr 2020 zu erreichen, dass Chemikalien derart verwendet und hergestellt werden, dass die menschliche Gesundheit und die Umwelt so weit wie möglich von schwerwiegenden Schäden verschont bleiben
(Ziel des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung: 2002, 22).
Trend: 0/− Die meisten Daten zeigen einen negativen Trend. Nichtsdestoweniger haben etwa 60 Länder die Verbleiung von Benzin beendet, 85 % des Benzins weltweit ist bleifrei (hauptsächlich in Industrieländern; WHO 2002, 71). Ein weltweiter Anstieg des Stickstoffeintrags bis 2030 wird vorausgesagt, ebenso für andere Schadstoffe mit der Ausnahme von Nordamerika und Europa ( 2008, 210).
Maßnahmen: Das Umwelt- und das Entwicklungsprogramm der UN unterstützen gemeinsam Länder des Südens beim Chemikalienmanagement sowie bei dessen Integration in Strategien zur Erreichung der Millenniumsziele (UNDP.org/chemicals).
Anmerkungen
DALYs: Disability-adjusted life years (um Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung bereinigte Lebensjahre).
Ein DALY entspricht dem Verlust eines Lebensjahres mit voller Gesundheit. DALYs sind die Summe der durch vorzeitige Sterblichkeit verlorenen Lebensjahre (YLL) und der durch Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung (engl. disability) nach Störungen der gesundheitlichen Verfassung verlorenen Lebensjahre (YLD) in der Bevölkerung. (WHO 2004, 95f.)
Quellen
- MA 2005 – Millennium Assessment: Ecosystems and Human Well-being; Synthesis; A Report of the Millennium Ecosystem Assessment. (Written on behalf of the UN, coordinated by UNEP.) Washington.
- OECD 2008 – Organisation for Economic Co-operation and Development: OECD Environmental Outlook to 2030. Paris, 2008. ISBN 978-92-64-04048-9.
- OECD 2008b – Organisation for Economic Co-operation and Development: OECD Environmental Outlook to 2030; Fig. 8.3: Ozone and PM10-related premature deaths per million inhabitants.
- UN 2002 – Vereinte Nationen, Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung: Durchführungsplan.
- WBGU 1998 – Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung: Welt im Wandel – Strategien zur Bewältigung globaler Umweltrisiken.
- WHO 2002 – World Health Organization: The World Health Report 2002 – Reducing Risks, Promoting Healthy Life.
- WHO 2004 – World Health Organization: WHO Report 2004.
Entwurf (2008)
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Bildnachweis: © Andreas Levers