Hauptinhalt:
Globale Herausforderungen
Überblick:
- Einführung
- Welternährung und Armutsbekämpfung
- Klima stabilisieren
- Seuchen stoppen
- Finanzsystem und Wirtschaft stabilisieren
- Voraussetzungen sicherer Geburten
- Biodiversität erhalten
- Frieden und Sicherheit
- Verfügbarkeit von Wasser
- Zugang zu sicherem Wasser
- Böden schützen
- Saubere Luft in Innenräumen
- Wälder nutzbar halten
- Verkehrssicherheit
- Sichere Technologien
- Arbeitsschutz
- Schadstoffvermeidung
- Saubere Luft in Städten
- Fischgründe schützen
- Katastrophenschutz
- Nachhaltige Ressourcennutzung
- Erhalt der Ozonschicht
- Kooperation, Bürgerschaftlichkeit und Demokratie
- Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
- Information und Bildung, Forschung und Innovation
- Anmerkungen
- Quellen
Dies ist der Entwurf der Zusammenstellung globaler Herausforderungen von 2007. Sie finden die neueste Version der Zusammenstellung hier.
Einleitung
Diese Zusammenstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten globalen Herausforderungen für menschliche Bedürfnisse und menschliches Leben. All diese Herausforderungen sind von existentieller Bedeutung für das menschliche Leben, denn es geht bei ihnen darum, große Schäden und/oder Risiken für viele Menschen abzuwenden oder weitestmöglich zu verringern. Sie gehen überwiegend auf Einflüsse zurück, die von Menschen herbeigeführt sind. Die Folgen für die Betroffenen entstehen weniger durch eigenes individuelles Verhalten, sondern überwiegend durch menschliche Aktivitäten in einem größeren Maßstab.
Die globalen Herausforderungen wurden gewichtet und priorisiert, soweit es die vorliegenden Daten und Risikoanalysen ermöglichen. Sie wurden mit folgenden Fragestellungen betrachtet: Wird ihnen die nötige Aufmerksamkeit zuteil? Werden die Anstrengungen unternommen, die nötig sind, um die Herausforderungen zu meistern? Als Indikatoren für die Gewichtung dienen Schäden und Risiken für Leben und Gesundheit, für wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie für die natürlichen Grundlagen menschlichen Lebens. Die Daten und Risikoanalysen sowie Ziele und empfohlenen Maßnahmen stammen aus Berichten von wissenschaftlichen Institutionen,
-Organisationen, nationalen Ministerien, Stiftungen und anderen seriösen Quellen. Aufgrund von Datenproblemen sollte die Anordnung der unten beschriebenen Herausforderungen nicht als eine strikte Hierarchie angesehen werden.Die Zusammenstellung erhebt nicht den Anspruch, eine vollständige Beschreibung aller globalen Herausforderungen oder der gesamten Weltlage abzugeben. Vielmehr sollen lediglich die drängendsten Herausforderungen identifiziert werden. In keiner Weise werden damit weitere Herausforderungen und deren Überwindung für irrelevant oder vernachlässigenswert erklärt. Des weiteren bewertet diese Zusammenstellung der drängendsten Herausforderungen verschiedene Länder oder -gruppen nicht als höher oder niedriger, sondern folgt einer globalen Sicht.
Die vielfältigen Zusammenhänge und Überschneidungen der globalen Herausforderungen können in diesem Überblick nur angerissen werden. Sie werden in den Texten zu den einzelnen Herausforderungen genauer benannt.
Die meisten Herausforderungen scheinen eine zu große Bürde darzustellen, als dass man motiviert wäre, sich mit ihnen zu befassen. Doch es sind bereits Fortschritte festzustellen und die Menschheit hat bereits ähnlich schwerwiegende Herausforderungen gemeistert.
Zusammenstellung der Herausforderungen
Herausforderungen mit gegenwärtig großen Auswirkungen:
Welternährung und Armutsbekämpfung
Obwohl es genug Nahrungsmittel für alle gibt, leiden 856 Millionen Menschen unter chronischem Hunger (stagnierend). Annäherungsweise 7 Food-for-Work-Projekte, Mikrokredite, 2008 werden 3,9 Milliarden benötigt.
(Quellen: 2007, 193; 2007 und 2007a; UNICEF 2007, 29; The Hunger Project; 2006, 3, und 2004, 4; 2005, 106; Caulfield et al. 2004, 195; UN 2007, 6; UN 2000, 19.1; WFP 2006a, 5.)
Trends: 0/+
Herausforderungen mit zunehmenden Auswirkungen oder großen Risiken:
Klima stabilisieren
Zu dem vom Menschen verursachten Klimawandel werden wahrscheinlich eine globale Erwärmung von 1,1-6,4
( 2007, 7 ; WHO 2002, 72; Munich Re 2006; 1998, 66; UNFCCC.int; IPCC 2007, 4.)
Trend: −
Seuchen stoppen
33,2 Millionen Menschen sind von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten anzuhalten. Aufklärung und antiretrovirale Behandlung gegen HIV/AIDS erfordern 2008 22,1 Milliarden $. Weitere Maßnahmen: Moskito-Bettnetze und Insektizideinsatz gegen Malaria, neue Therapieformen.
( 2007, 1; WHO 2007, 18, and 2004, 120; WBGU 1998, 66; UN 2000, Abs. 19.4; UNAIDS 2005.)
Trend: 0/−
Finanzsystem und Wirtschaft stabilisieren
Finanzkrisen haben zugenommen, mit fiskalischen Kosten von mehr als 1 Billion $. Während die Wahrscheinlichkeit schwerer Krisen abnimmt, nimmt ihr potentieller Schaden zu, und die Fähigkeit zur Voraussage geht gegen Null. Länder des Südens sind mit insgesamt über 2,7 Billionen $ bei Industrieländern verschuldet. Der geleistete Schuldendienst beträgt das Fünffache der erhaltenen Entwicklungshilfe und fast das Doppelte der Direktinvestitionen. Eine weitsichtige Regulierung der Finanzmärkte (Eigenkapitalanteil etc.) könnte Risiken abbauen. Die UN streben einen Schuldenerlass an; dieser belief sich bis 2006 auf 59 Mia. $.
( 2003 und 2006; 2005; WB 2007, 187; 2007, 293; 2002, 115f.; UN 2000, Abs. 15.2; UN 2007b, 15.)
Trends: −/+
Voraussetzungen sicherer Geburten
43 % der Geburten in den Ländern des Südens finden ohne Unterstützung durch eine ausgebildete Person statt (abnehmend). Jedes Jahr gibt es 3 Mio. Fälle von Säuglings- oder Müttersterblichkeit. Die UN haben die Ziele festgelegt, von 1990 bis 2015 die Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren um zwei Drittel und diejenige der Mütter um drei Viertel zu vermindern. Außerdem soll ein allgemeiner Zugang zu reproduktiver Gesundheit und Familienplanung verwirklicht werden. Es werden 52 Mia. $ benötigt.
(UN 2007, 16; WHO 2004, 120; UN 2000, Abs. 19.3; UN 2006a, 6; WHO 2005, .)
Trend: +
Biodiversität erhalten
12 von 14 Indikatoren für Biodiversität, die für die Stabilität des Ökosystems wichtig ist, zeigen einen negativen Trend. Der Living Planet Index weist einen Rückgang der Bestandszahlen vieler Arten seit 1970 von über 40 % aus. Die globalen Risiken einer Destablisierung von Ökosystemen und von anthropogen beeinflussten Massenentwicklungen der Arten haben ein hohes Schadenspotential bei ungewisser bzw. unbekannter Eintrittswahrscheinlichkeit. Die UN zielen darauf ab, den Verlust an Biodiversität bis 2010 deutlich zu vermindern. Maßnahmen: Einrichtung sowie Verbesserung von Schutzgebieten, umweltfreundlichere Methoden der Landwirtschaft, das Speichern von Saaten und Genen sowie der Schutz bedrohter Arten.
( 2006, 4, 25; 2006, 4f.; WBGU 1998, 66; UN 2002, Abs. 42, und 2006a, 6.)
Trend: −
Frieden und Sicherheit
Im 20. Jahrhundert gab es in bewaffneten Konflikten pro Jahr durchschnittlich 1,91 Mio. Todesopfer – 60 % davon Zivilisten. Seit der Hochrüstung mit Massenvernichtungswaffen ist die Menschheit mit der Gefahr einer von Menschenhand herbeigeführten Vernichtung konfrontiert. Herstellung und Lagerung von -Frühwarnsysteme stellen ähnliche Risiken wie Kernkraftanlagen und großchemische Anlagen dar, allerdings variiert die Eintrittswahrscheinlichkeit des Schadens. Die UN haben die Abrüstung von Massenvernichtungswaffen gefordert, einige Abkommen verbieten chemische und biologische Waffen sowie die Verbreitung von Nuklearwaffen. Es liegen Vorschläge zu Umsetzungsproblemen dieser Verbote vor.
(WHO 2002a, 21, 5; WBGU 1998, 75f.; UN 2004.)
Trend: ?
Verfügbarkeit von Wasser
Mehr als 1 Mia. Menschen leben in Gebieten mit Wasserknappheit, was die Lebensmittelerzeugung, die Gesundheit und die Entwicklung beeinträchtigt (ansteigend). 5-25 % des globalen Süßwasserverbrauchs und 15-35 % der Bewässerung überschreiten wahrscheinlich die langfristigen Verfügbarkeitsgrenzen. Auch die Wasserqualität nimmt global ab. Das erhöht auch das Risiko von Konflikten. Die UN-Mitglieder haben vereinbart, die nicht nachhaltige Ausbeutung der Wasserressourcen durch Wasserwirtschaftsstrategien zu beenden. Die Global Water Partnership unterstützt deren Umsetzung.
( 2007, 10; FAO 2007, 135; 2005, 106f., 43; UN 2000, Abs. 23 [4]; GWPforum.org.)
Trend: −
Zugang zu sicherem Wasser
Etwa 1,1 Mia. Menschen haben keinen Zugang zu hygienischem Wasser, mehr als 2,6 Mia. fehlt eine Abwasserentsorgung (beides abnehmend). Dies führt jährlich zu mehreren Milliarden Krankheitsfällen sowie zu 1,73 Mio. Todesfällen, meistens Kinder. Die UN-Mitglieder haben vereinbart, von 1990 bis 2015 den Anteil der Menschen, denen der Zugang zu hygienischem Trinkwasser fehlt, zu halbieren, und ebenso den Anteil derjenigen, die keinen Zugang zu grundlegenden Sanitäreinrichtungen haben. Maßnahmen reichen von der Desinfektion des Wassers am Ort des Gebrauchs über Regenwassersammlung bis zu Haushaltsanschlüssen. Jährlich sind 10 Mia. $ notwendig.
(MA 2005, 13; WHO 2002, 226; UN 2000, Abs. 19 [1]; UN 2002, Abs. 24, 7; UNDP 2006, 42.)
Trend: +
Böden schützen
Böden liefern mehr als neun Zehntel aller Lebensmittel. Über 1,2 Mia. Menschen und etwa ein Drittel aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen der Erde in über 110 Ländern sind von Bodendegradation betroffen. Darüber hinaus drohen Versteppung und Wüstenbildung. Hauptursachen sind Überweidung, intensive oder ungeeignete Ackerbaumethoden sowie Entwaldung. Geeignete Anpflanzungen verbessern die Bodenqualität wieder. Die UN-Mitglieder haben vereinbart, die Wüstenbildung zu bekämpfen und die Folgen von Dürren zu lindern. Die
(MA 2005a; UNCCD 1994; unccd.int.)
Trends: −
Saubere Luft in Innenräumen
1,62 Mio. Menschen – vor allem Frauen und Kinder – sterben jedes Jahr an Atemwegskrankheiten, die auf Luftverschmutzung in Innenräumen zurückgehen. Ursache sind Kochstellen mit offenem Feuer bzw. der fehlende Zugang zu modernen Energiequellen. 3 Mia. Menschen leben in solchen Haushalten. Es gibt hierzu kein internationales Ziel. Maßnahmen sind bessere Lüftung, wirksamere Abluftvorrichtungen sowie schadstoffarme Brennstoffe. Entsprechende Herde für die betroffenen Haushalte würden etwa 30 Mia. $ kosten. 112 staatliche und nichtstaatliche Akteure haben sich zur Partnership for Clean Indoor Air zusammengeschlossen.
(WHO 2002, 69, 226; WHO 2002, 70; 2003)
Trend: ?
Wälder nutzbar halten
Entwaldung hat das Risiko von Malaria in Afrika und Südamerika erhöht, indem sie den für malaria-übertragende Moskitos geeigneten Lebensraum erweitert hat. 18-25% der Treibhausgasemissionen gehen auf Entwaldung zurück. Der Nettoverlust an Wäldern ist in den letzten Jahren auf 7,3 Mio.
(MA 2005, 114; UN 2007, 23; UN 2007, 23; 2006, 3.)
Trend: +
Verkehrssicherheit
1,19 Mio. Menschen sterben jährlich im Straßenverkehr. Der globale wirtschaftliche Schaden von Straßenunfällen wird auf jährlich 518 Mia. $ geschätzt. Es gibt hierzu kein internationales Ziel. Maßnahmen: sichere Straßengestaltung, Verkehrsmanagement, Sicherheitsgurte, Helme, Fahren mit Licht, Tempolimits, Alkoholbeschränkungen.
(WHO 2004, 124; WHO 2003, 96.)
Trend: ?
Sichere Technologien
Beispiele für sichere Technologien sind erneuerbare Energien, Recycling- und Kreislaufwirtschaft, Bionik usw. Zu den Risikotechnologien hingegen zählen: 1) Kernenergie, großchemische Anlagen und Staudämme (sehr hohes Schadensausmaß mit sehr geringer Eintrittswahrscheinlichkeit), 2) bestimmte Anwendungen der Gentechnologie (Schadensausmaß potentiell hoch bei ungewisser Wahrscheinlichkeit) und nicht zuletzt alle klimaschädlichen Technologien. Die UN befassen sich mit technologischen Risiken. Maßnahmen: Unterstützung von Forschung, Entwicklung und Markteinführung sicherer Technologien; Erforschung, Regulierung und Reduzierung von technologischen Risiken, inkl. der Option des Verbots.
(WGBU 1998, 66; UN 1992, Kap. 34 und 22; CBD 2000; WBGU 1998, 235, 237.)
Trend: ?
Arbeitsschutz
Während ihres Arbeitslebens sind global 20-30 % der männlichen und 5-20 % der weiblichen Erwerbspersonen Substanzen ausgesetzt gewesen, die Lungenkrebs auslösen können, darunter Asbest, Arsen, Cadmium, Dieselabgase usw. Etwa 1 Mio. Menschen jährlich sterben an berufsbedingten Verletzungen, Krankheiten oder Vergiftungen. Es gibt hierzu kein internationales Ziel. Die Krebserkrankungen lassen sich vollständig vermeiden durch Hygienemaßnahmen, Substitution durch sichere Stoffe, Abschließung gefährlicher Herstellungsprozesse sowie bessere Belüftung.
(WHO 2002, 75; WHO 2004a, 2146; WHO 2002, 75.)
Trend: ?
Schadstoffvermeidung
Über 200 Mio. Menschen haben mehr als 5
(WHO 2002, 71, 226; MA 2005, 15; MA 2005, 122; WBGU 1998, 119f.; WBGU 1998, 66; www.POPS.int; UN 2002, Abs. 22.)
Trend: 0/−
Saubere Luft in Städten
Die urbane Luftverschmutzung verursacht Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems, an denen jährlich etwa 799 000 Menschen sterben. Vor allem Städte in Asien und dem westpazifischen Raum sind betroffen. Die Selbstreinigungsfähigkeit der Atmosphäre hat seit der Industrialisierung um etwa ein Zehntel abgenommen. Es gibt hierzu kein internationales Ziel. Als Maßnahmen empfehlen sich die Filterung oder Vermeidung von Abgasen bei Fahrzeugen, Kraftwerken und Industrie, der Umstieg auf erneuerbare Energien, eine Verkehrsvermeidung sowie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Fahrradverkehrs.
(WHO 2002, 69, 226; MA 2005, 42.)
Trend: ?
Fischgründe schützen
Fisch liefert 15,5 % des weltweit verzehrten tierischen Eiweißes. Über 1 Mia. Menschen sind auf Fisch als Hauptquelle für tierisches Eiweiß angewiesen. Mindestens ein Viertel der wirtschaftlich wichtigen Fischbestände ist übernutzt oder stark geschwächt. In den meisten Ländern des Südens ist der Pro-Kopf-Fischkonsum zurückgegangen. Die UN-Mitglieder haben sich darauf verständigt, die Fischbestände auf einem Stand zu erhalten bzw. wiederherzustellen, der den größtmöglichen Dauerertrag sichert. Notwendige Maßnahmen: Reduktion, Regulierung und Kontrolle der Hochseefangkapazitäten, Regelwerke für Aquakulturen, marine Schutzgebiete.
(MA 2005, 39, 15; MA 2005, 13; UN 2002, Abs. 30a; MA 2005, 21.)
Trends: 0/−
Katastrophenschutz
Bei Naturkatastrophen starben 2002 insgesamt 485.000 Menschen. Mit einer Flut sind jährlich über 140 Mio. Menschen konfrontiert, mehr als mit allen anderen Katastrophenarten zusammen. In den 90ern haben Fluten Schäden von 243 Mia. $ angerichtet. Seit den 50ern haben sich die Versicherungsschäden durch Naturkatastrophen verzehnfacht. Die UN haben die International Strategy for Disaster Reduction gestartet, die einen Aktionsrahmen für 2005-2015 entwickelt hat und sich z. B. mit Frühwarnsystemen und den Risiken des Klimawandels befasst.
(WHO 2004, 122; MA 2005, 54, 9; UNISDR.org.)
Trend: −
Nachhaltige Ressourcennutzung
Die Rohstoffversorgung hängt davon ab, dass der Erfolg bei der Erkundung und Ausnutzung von heute ungeeigneten Lagerstätten über die nächsten Jahrzehnte hinaus anhält oder steigt. Der Material- und Energieverbrauch sowie die Umweltverschmutzung, die mit der Rohstoffförderung verbunden sind, werden wahrscheinlich zunehmen. Anfang des nächsten Jahrzehnts wird die Ölproduktion nicht der Nachfrage entsprechen. Annahmen für den Zeitpunkt eines Maximums der Ölförderung reichen von 2005 bis nicht vor 2030. Re-using von Produkten bzw. Komponenten sowie Recycling des Materials.
( / / 2006; 2007, 5; 2007, 2007, BGR 2005, IEA 2004; UNEP 1999, 2.)
Trend: −
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Erhalt der Ozonschicht
Die Schädigung der Ozonschicht durch Fluorkohlenwasserstoffe und ähnlich wirkende Substanzen wurde bereits mit erheblichen Schritten reduziert, noch bevor die schädliche Wirkung wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen werden konnte. Das ist eine Erfolgsgeschichte für die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Gleichwohl bestehen weiterhin Risiken einer erhöhten UV-Strahlung und einer damit verbundenen Zunahme von Hautkrebs. Mit einer Erholung der Ozonschicht wird erst für Mitte des Jahrhunderts gerechnet. Der Stopp der Produktion und Verwendung von ozonschädlichen Stoffen (FCKW und FKW) ist zu mehr als 90 % erreicht. Probleme bereiten noch einige Ersatzstoffe, illegal hergestellte und gehandelte FCKW sowie der Umgang mit gelagerten Beständen.
(UN 2005; UN 2007, 25.)
Trend: +
Herausforderungen des Aufbaus von Handlungsmöglichkeiten (Capacity building):
Kooperation, Bürgerschaftlichkeit und Demokratie
Zur Bewältigung der globalen Herausforderungen können verschiedene Handlungsmöglichkeiten genutzt oder aufgebaut werden, die für das praktische Vorankommen etwas beitragen können: 1) eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Personen und/oder Institutionen, Unternehmen, Organisationen; 2) das bürgerschaftliche Engagement von Personen oder die "corporate citizenship" von Unternehmen oder Institutionen; 3) die Möglichkeiten zur demokratischen Mitwirkung an den öffentlichen Angelegenheiten einschließlich Transparenz und guter Regierungsführung. Die Agenda 21 und die Millenniumserklärung der Vereinten Nationen beruhen auf dem Prinzip der Zusammenarbeit. Entsprechende Kooperationen nehmen zu, dasselbe gilt für die Anzahl der parlamentarischen Demokratien sowie für die institutionellen, sozialen und technischen Möglichkeiten der Partizipation.
(UN 1992, 2.1, 23; UN 2000, Abs. 20.)
Trend: +
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Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Das Engagement für die Verbesserung der Lebensumstände wird durch Regeln und Garantien erleichtert, wie sie in den allgemeinen, bürgerlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten niedergelegt sind. Auch diese Art des Empowerments kann zu stärkeren Aktivitäten beitragen. Der in den Menschenrechten verbrieften Geschlechtergerechtigkeit kommt eine besondere Rolle zu. Einerseits besteht eine existentielle Benachteiligung von Frauen bei einigen der globalen Problemstellungen. Andererseits tragen alltägliche Aktivitäten von Frauen zu deren Linderung bei. Die UN-Mitglieder zielen darauf, in allen Ebenen des Bildungssystems Disparitäten zwischen Jungen und Mädchen zu beseitigen. 18 % der Jungen und 22 % der Mädchen in den weniger entwickelten Ländern sind nicht an einer Grundschule gemeldet. Der Anteil von Frauen in den Parlamenten ist global von 13 % auf 17 % gestiegen.
(UN 2000, Abs. 19.2, 20.1, 24, 25; UN 2007, 13.)
Trend: ?
Information und Bildung, Forschung und Innovation
Zum Aufbau von Kapazitäten gehört auch der Zugang zu Information und Bildung. Sie erlauben eine Auseinandersetzung mit Problemstellungen, eine kundige Einflussnahme auf Politik und Märkte sowie eine kundige Auswahl von Optionen, die Lebensstile betreffen. Sie ermöglichen es aber auch erst, in Forschung und Entwicklung neue Lösungen auf den Weg zu bringen und dadurch unsere Zukunftspfade zu gestalten. Die Agenda 21 und die Millenniumserklärung betonen die Stärkung von Bildung und Wissenschaft sowie die Rolle der Privatwirtschaft und der Informationstechnik. Bis 2015 soll es allen Kindern möglich sein, eine Grundschulbildung abzuschließen – mittlerweile sind 88 % der Kinder im Süden an einer Grundschule gemeldet (ansteigend). Außerdem sollen alle Menschen die Vorteile der Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen können. Während im Norden 53 % einen Internetzugang haben, sind es im Süden nur 9 % (ansteigend).
(UN 1992, 30, 35, 36; UN 2007, 10; UN 2000, 19.2, 20.5; UN 2007, 32.)
Trend: +
... mehr zu: Information und Bildung, Forschung und Innovation
Anmerkungen
Das Basisjahr aller Zieldaten ist 1990, soweit nicht anders angegeben.
Die Angaben für Trends, +, 0 oder −, beziehen sich auf die gegenwärtige Richtung der Entwicklung, nicht auf das Erreichen von bestehenden Zielwerten.
Zahlennamen folgen der sog. langen Leiter:
1 Milliarde = 1 000 000 000 = eintausend Millionen = 109
1 Billion = 1 000 000 000 000 = eine Million Millionen = 1012
Abkürzungen: Mio. für Million, Mia. für Milliarde.
Die verfügbaren Daten zur globalen Situation sind fast alle nicht von hoher Genauigkeit, die meisten Daten zu den größten Problemen der Menschheit beruhen nur zum Teil auf einer statistischen Erhebung oder Erfassung der Einzelfälle, ansonsten liegen Schätzmodelle bzw. Hochrechnungen zugrunde. So ist auch die Datenlage noch weit entfernt von dem Motto des WHO-Berichts 2005: Make every mother and every child count
.
Quellen
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In: ASPO Newsletter No. 76, April 2007, S. 2.
- BGR 2005 – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Erdöl – Reserven, Ressourcen und Reichweiten – eine Situationsbeschreibung aus Sicht der BGR.
Vortrag von Dr. J. Peter Gerling, BGR, anlässlich der DGMK-Frühjahrstagung 2005 in Celle.
- Caulfield et al. 2004 – Laura E. Caulfield, Mercedes de Onis, Monika Blössner, und Robert E. Black: Undernutrition as an underlying cause of child deaths associated with diarrhea, pneumonia, malaria, and measles.
In: American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 80, No. 1, 193-198 (July 2004).
- CBD 2000 – Convention on Biological Diversity: Cartagena Protocol on Biosafety to the Convention on Biological Diversity.
- CBD 2006 – Secretariat of the Convention on Biological Diversity: Global Biodiversity Outlook 2.
Montreal.
- CRMPG 2005 – Counterparty Risk Management Policy Group II: Toward Greater Financial Stability: A Private Sector Perspective.
- EK 2002 – Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten": Schlussbericht der Enquete-Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten.
Deutscher Bundestag, 14. Wahlperiode: Drucksache 14/9200.
- EWG 2007 – Energy Watch Group: Crude Oil; The Supply Outlook.
- FAO 2007 – Food and Agriculture Organization of the United Nations: State of Food and Agriculture 2007.
- IEA 2004 – International Energy Agency: World Energy Outlook 2004; Executive Summary.
- IEA 2007 – International Energy Agency: Medium-Term Oil Market Report July 2007.
- ITDG 2003 – Intermediate Technology Development Group – BBC article by Alex Kirby: Indoor smoke 'kills millions'.
November 28, 2003.
- IPCC 2007 – Intergovernmental Panel on Climate Change: Summary for Policymakers of the Synthesis Report of the IPCC Fourth Assessment Report.
(Draft Copy 16 November 2007 – Subject to final copyedit.)
- IWMI 2007 – International Water Management Institute: Water for Food, Water for Life: A Comprehensive Assessment of Water Management in Agriculture. Summary.
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( )
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(Kein Veröffentlichungsdatum angegeben [wahrscheinlich Dezember 2006], abgerufen 2007.)
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Entwurf (2007)